Ich hasse Pop. Ich kann ihn nicht ausstehen! Weil er oft so unglaublich schlecht gemacht ist. Gib den Leuten, was sie wollen. Und die Leute wollen leider oft nur Müll. Oder haben keinen Geschmack. Wer, bitte, kann ernsthaft eine „Band“ wie Nickelback (Roxette, Snow Patrol …) oder einen „Künstler“ wie Mark Medlock (Lena, James Blunt …) gut finden? Oder auch Lady Gaga, die bis auf Telephone, vielleicht noch Poker Face, keinen wirklich guten Song aufgenommen hat?
Ich liebe Pop. Ich könnte ihn ständig hören! Wenn er echt wahnsinnig gut gemacht ist. Zeig den Leuten, was wirklich geht. Und bring sie mit Ideen, Talent und Musik auf einen neuen Weg. Das schaffen nicht Viele. Elton John, Billy Joel, ABBA, Pet Shop Boys, Lisa Stansfield, Jonathan Jeremiah. Oder: George Michael. Und damit meine ich den Mann nach Wham!, die als Duo okay waren, aber das wäre jetzt ein ganz anderer Antritt für diesen Eintrag.
Fand ich 1987 sein Solodebut Faith noch fast zu platt, hat mich 1990 Listen Without Prejudice musikalisch endgültig überzeugt. Jede Platte seit dem irgendwie ein kleines Kunstwerk. Immer ein paar Perlen für den persönlichen Popolymp. Perfekt produziert, liebevoll abgemischt. Er hält sich zurück, alle fünf Jahre, oder so, mal ein neues Album, dann aber richtungsweisend, das ist auch genau die richtige Strategie.
Bis 2007 glaubte ich diesen Ausnahmekünstler nicht mehr live erleben zu können. Doch dann kam er nach Hamburg und ich bin natürlich hin. Allein das Opening, erstes Video, hat mich sprachlos werden lassen. Diese LED-Hohlkehre, diese Graphics, dieser Sound, diese Präsenz. Klar, Hits, Hits, Hits. Egal, denn die sind alle gut. 2011 habe ich ihn dann noch mal in Hannover mit seiner Orchester-Tour sehen dürfen. Ein großer Sänger. Ein toller Abend. Eine besondere Erinnerung.
http://www.youtube.com/watch?v=riqG_faaQDg&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=JLIF8FYLGY0&feature=related