Haim – »Days Are Gone«.
Es gibt ja Tage, die kann man voll vergessen. Geht schon kurz nach dem Aufstehen los. Die Milch für den Kaffee ist schlecht. Auf dem Weg ins Büro. Blitzmarathon, alle fahren, als wären sie scheintod. Im Büro. Drei Krankmeldungen, zwei davon nach Urlaubsende. Auf dem Weg zum Kunden. Wer hat den Firmenwagen denn schon wieder bis auf den letzten Tropfen leer gefahren? Beim Kunden. Also, wir dachten uns, sie machen das jetzt einfach mal so mit, kein großer Aufwand, oder? Irgendwann, kurz vorm ersehnten Feierabend … ach, das lassen wir das.
Dann fischt man aber plötzlich ein Album aus der Post, das alles ändert. Days Are Gone von Haim ist so ein Ding, ein Album, von dem man ja dachte, es wird niemals erscheinen, so lang wurde darüber schon geredet. Fröhlich. Positiv. Mitreissend. Ein bisschen retro. Aber verdammt gut gemacht. Von der ersten Sekunde an, man ist voll dabei. Gute Laune macht sich breit. Ein Fuß wippt mit. Der Finger schnippt. Oder umgekehrt. Zumindest bis Titel Nummer sieben, danach wird’s etwas ernster, aber bleibt immer noch gut. Ein tolles Debüt. Fortsetzung? Schnell! 9/10.