Mist, dass man da einfach nicht weghören kann.
Ich liebe Radiospots. Aber natürlich nicht alle. Ich mag diese professionell produzierten, denen es gelingt Produkte zu bewerben, ohne sie in eine Kamera halten zu können. Ich hasse jedoch saudumm produzierte Radiospots von Leuten, die augenscheinlich keine Ahnung haben, wie Radio funktioniert. Bei denen Funk ein Abfallprodukt aus dem Media-Mix ist, lieblos rausgerotzt und geradezu zum Senderwechsel zwingend. Jeder kennt diese regionalen Spots, die meistens von den Sendern selbst im Auftrag der Kunden produziert werden. Das sind dann gerne mal Möbelhäuser. Die gehen dann grundsätzlich so. Man stelle sich den nachfolgenden Spot bitte im überdrehten und hysterischen Tonfall vor:
„Mensch Doris, wo rennst du denn hin?“
„Keine Zeit, Micha, ich muss zu Tingeltangel!“
„Möbel Tingeltangel? Das größte Möbelhaus in Kleingroßbuchholzhausen? Mit mehr als 300 Wohnwelten und fast 400 Küchen auf mehr als 18.000 Quadratmetern?“
„Genau! Die machen an diesem Wochenende ein super Oktoberfest mit Hüpfburg, einem Konzert von Jürgen Drews – und einen Smart Fortwo kann man bei der großen Tingeltangel-Verlosung auch gewinnen!“
„Echt wahr? Und wo findet das denn statt?“
„Na, bei Tingeltangel natürlich! Komm doch einfach mit!“
Ich. Kann. Nicht. Mehr. Und möchte Doris und Micha am liebsten den Hals umdrehen.