Autoren-Archiv

Mein Büroleben. In 55 Sekunden.

Ein Beitrag zum Themengebiet Arbeiten., geschrieben am 28. November 2022 von Thomas Lasser

Color. Like no other.

Ein Beitrag zum Themengebiet Anmerken., Leben., geschrieben am 19. Oktober 2022 von Thomas Lasser

Trübe Zeiten. Und damit meine ich nicht den Herbst, den liebe ich. Ich meine das, was gerade im Großen und Ganzen als »Weltlage« bezeichnet wird. Ständig denkt man, es muss doch mal besser werden, dann kommt es noch dicker. Es gibt jedoch Dinge, die Freude verbreiten. Zum Beispiel 250.000 bunte Flummies, die völlig außer sich durch die Straßen von San Francisco purzeln, hüpfen und kullern. Das Ganze 2005 für einen Werbespot von Sony, untermalt vom himmlischen Song »Heartbeats« des schwedischen Sängers José Gonzales (!). Der Film ging schnell viral, ist immer noch online, ein Zeichen, das es auch mal schön ist, wenn das Internet nichts vergisst. Gerade ein bisschen mehr als zwei Minuten Zeit? Dann bitte mal klicken und mal kurz vergessen, was da draußen so los ist …

September Vibes … Ich liebe den Herbst.

Ein Beitrag zum Themengebiet Anmerken., Arbeiten., geschrieben am 15. September 2022 von Thomas Lasser

Wow. Was für ein Jahr. Und das meine ich in diesem Fall gar nicht mal so positiv. Nach 2020 und 2021 hoffte ich zum Start in 2022 auf Besserung. Das Gegenteil ist leider Fall. Darüber habe ich mir im Blog der Agentur mal so meine Gedanken gemacht. »Heiß wie nie« ist der Text betitelt. Und damit meine ich den Sommer aber auch den Rest des Jahres, das ja mal gerade ins dritte Drittel geht. Klar, es gab auch Gutes, habe ich natürlich auch geschrieben. Ich bin gespannt, was bis Silvester noch so kommt …

Pictures of Spain. Valencia 2022.

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 24. August 2022 von Thomas Lasser

Da gebe ich Markus Feldenkirchen …

Ein Beitrag zum Themengebiet Anmerken., geschrieben am 14. Juli 2022 von Thomas Lasser

… vom SPIEGEL uneingeschränkt Recht. Eine etwas mehr differenzierte Betrachtung, bitte:

Die irre Lust, Gerhard Schröder zu vernichten

Heute kommt in Hannover der SPD-Unterbezirk zusammen, um über den Ausschluss des früheren Kanzlers und Parteivorsitzenden Gerhard Schröder zu beraten. 17 Anträge von SPD-Orts- und Kreisverbänden aus ganz Deutschland liegen vor, die Schröders Rausschmiss verlangen. Die Entscheidung wird am Ende eine Schiedskommission treffen. Sie kann sich aber auch für weniger drastische Maßnahmen wie eine Rüge aussprechen.

Für einen Rauswurf müsste dem Altkanzler nachgewiesen werden, dass er der Partei absichtlich schadet. Das dürfte selbst für Besessene kompliziert werden. Dass Genossen Gerhard Schröder ernsthaft rauswerfen wollen, macht mich fassungslos. Die SPD wäre von allen guten Geistern verlassen.

Der Versuch wirkt, als wollte man Schröder aus der eigenen Historie rausretuschieren. Dabei ist Schröder einer der wenigen Politiker, die bereit waren, ihr Amt für eine inhaltliche Überzeugung aufs Spiel zu setzen. Um das anzuerkennen, muss man die Agenda-Reformen selbst nicht feiern. Angela Merkel jedenfalls hat 16 lange Jahre von Schröders Reformmut profitiert. Schröder hat das Land auch gesellschaftspolitisch stark modernisiert, hat das Land durchgelüftet. Er besaß zudem die Chuzpe, sich gegen den amerikanischen Angriff auf den Irak zu stellen. Zur Bilanz dieses großen politischen Lebens gehört also weit mehr als die viel zu große Nähe zu Wladimir Putin.

Dafür, dass er sich in den Dienst gleich mehrerer russischer Gaskonzerne stellte und auch seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht wirklich auf Distanz zu Wladimir Putin gehen will, wird Schröder seit Wochen zu Recht kritisiert.

Aber: Wie sich viele Bürger, SPD-Politiker und auch Journalisten dieser Tage im Furor gegen Gerhard Schröder unterhaken, ihn beleidigen, als sei er mindestens so schlimm wie Putin selbst, das empfinde ich als äußerst unangenehm und selbstgerecht. Diese Lust, einen Menschen zu vernichten! Geht es nicht ein wenig differenzierter? Zumindest mit einem Hauch von Restempathie mit einem, der sich offenkundig verrannt hat und dem offenkundig das innere Werkzeug fehlt, aus dieser Sackgasse der Trotzigkeit herauszufinden?

Über Flüssiges.

Ein Beitrag zum Themengebiet Anmerken., geschrieben am 28. Juni 2022 von Thomas Lasser

Die Frage »Wein oder Wasser?« stelle ich mir fast täglich. Während es für Theo natürlich nur um »Saft oder Schorle« geht.

Übers Trinken zu schreiben ist ungefähr genau so merkwürdig, wie darüber zu lesen. Gehört aber, meine Erfahrung, echt dazu, wenn man so komplexe Themen wie zum Beispiel Wein verstehen will. Ohne gesundes Basiswissen über Anbaugebiete und Rebsorten wird der Besuch beim Weinhändler oder der Blick in die Weinkarte im Restaurant zur »Tour de Force«, um gleich mal nach Frankreich zu schauen, ein Land, in dem für mich die schönsten Weinberge stehen.

Theo ist das alles zum Glück noch ziemlich egal. Seine persönliche Getränkeauswahl geht von Sprudelwasser über Apfelsaft bis, Achtung, ganz wild und seit Neuestem ganz hoch im Kurs, Spezi. Das Kind ist zum Glück eher schlank und ernährt sich sonst recht ordentlich, da geht so ein Cola-Limo-Mix von Zeit zu Zeit schon in Ordnung.

Was mich natürlich schon heute umtreibt: Wann will das Kind vielleicht auch selbst mal ein Glas Wein trinken? Ich war deutlich über 20, als ich zum ersten Mal auf einer Party einen fürchterlichen Frascati angeboten bekam. Danach dauerte es noch mal Monate, bis ich wieder Lust auf Wein empfand. Aber das waren die späten 80er. Ich vermute mal, dass die Jugendlichen heute schon früher irgendwo am Tresen stehen.

Ich kann jedoch sagen: Das Kind hat ganz große Lust aufs Autofahren und macht damit sicher, im Gegensatz zur heutigen »Generation Z«, seinen Führerschein. Das wird verbunden mit der klaren Ansage sich bitte nie, aber auch nie, ans Steuer zu setzen, wenn er in einer Bar oder auf einer Party war, wo es gute Drinks gab. Er soll es halten, wie sein Vater. Nüchtern feiern und dann Zuhause noch einen Wein vorm dem schlafen gehen … à votre santé.

(Dieser Text erschien im Sommer 2022 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)

Haus am Meer. Wochenende in Holland.

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 31. Mai 2022 von Thomas Lasser

Der Text könnte wirklich von mir sein …

Ein Beitrag zum Themengebiet Anmerken., geschrieben am 29. April 2022 von Thomas Lasser

Ich war neulich mal wieder auf dem Bürgeramt. Das mache ich nicht häufig, aber grundsätzlich gerne. Onlinetermin, rein, ran und wieder raus. Das klappt in Hannover ganz vorzüglich. Mein Reisepass war schon lange abgelaufen (machte nichts, wohin reiste man in den letzten zwei Jahren schon) und meinem Personalausweis drohte ein ähnliches Schicksal (im Herbst, aber die Produktion soll ja gerade echt lange dauern). So. Aber jetzt kommt`s: 100 € (glatt) an Gebühren. Ich war etwas baff.

Genau darüber erschien gerade im SPIEGEL ein Text von Barbara Supp. Den ich, was ich nicht oft mache, hier einfach mal 1:1 reinlaufen lasse. Er könnte (hüstel) nämlich von mir sein. Und er drückt ziemlich genau das aus, was ich beim Verlassen des Bürgeramts fühlte. Vorhang auf … !

Über Gebühr

Der Personalausweis läuft ab, der Reisepass gilt schon lange nicht mehr, auch der Führerschein muss neu ausgestellt werden. Macht an Gebühren: 139,40 Euro. Warum uns die Erfüllung einer Pflicht so viel Geld kostet.

Manchmal kommt alles zusammen. Ohne Personalausweis geht nichts mehr, schon gar nicht seit Corona, zufällig fällt der Blick darauf: Er läuft ab. Außerdem stellt sich heraus, dass man zu einem Jahrgang gehört, der den alten Führerschein in etwas Modernes umzutauschen hat. Und dann gibt es ja auch noch den roten Reisepass, man hat ihn eine Weile nicht mehr in der Hand gehabt, Coronazeit war keine Zeit für Reisen. Er gilt nicht mehr. Schon länger nicht.

Lästige Erkenntnisse, sie führen zu einem Besuch im Bezirksamt in Hamburg-Altona, zu allerlei Anträgen und einem Kassenzettel als Beleg für die Gebühren, die im Amt zu entrichten waren: insgesamt 139,40 Euro.

Der Kassenzettel führt zu Staunen, aber auch zu Fragen. Warum so viel? Man geht ja nicht auf eigenen Wunsch da hin. Warum muss man es sich leisten können, gesetzliche Pflichten zu erfüllen?

Den Reisepass, so könnte man argumentieren, braucht vielleicht nicht jeder. Den Führerschein aber benötigt man für bestimmte Jobs, und er ist unverzichtbar, wenn man auf dem Land lebt, wo oft nur der Schulbus fährt und sonst nichts.

Den Personalausweis braucht jeder, der keinen Reisepass hat. Eines von beidem zu besitzen, ist für alle Deutschen vom 16. Geburtstag an lebenslange Pflicht.

Der Mensch wird Mensch durch das passende Dokument, staatsbürgerlich gesehen, und er muss dafür bezahlen, als wäre es ein Privileg. Warum eigentlich?

Der Kassenzettel führt zu dem Wunsch, Verwaltungshandeln zu verstehen. Er führt zu Verordnungen, seltsamen Wörtern, zwei Bundesministerien, einem Bezirksamt und dem Europaparlament. Deutschland will modern werden. Es ist verhext.

Der Führerschein muss wegen der sogenannten Dritten Führerscheinrichtlinie des Europaparlaments und des Rates bis 2033 in der gesamten EU ersetzt werden durch etwas Europataugliches. Der Führerschein ist oft noch ein grauer Lappen aus einer anderen Zeit. Oder doch nicht? »Karteikartenabschrift« heißt etwas, das besorgt werden muss, falls der Führerschein woanders ausgestellt worden ist als dort, wo der umtauschende Mensch jetzt wohnt.

Karteikartenabschrift. Ein Ärmelschoner-Wort.

Ein Teil der Presseabteilung im Bundesministerium hieß zeitweise »Neuigkeitenzimmer«, die anderen Wörter sind die alten geblieben. Zum Beispiel die »Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOst)«. Das Ministerium nennt auf Nachfrage die für den Umtausch eines Führerscheins relevanten Ziffern dieser Ordnung. Addiert man sie, kommt man auf 30,40 Euro.

Über die weiteren Kosten weiß das Bundesministerium des Inneren und für Heimat Bescheid.

Ein Hartz-IV-Bezieher soll zehn Jahre lang sparen für einen Ausweis.
Täuscht das, oder weht ein Hauch von Verkaufspsychologie durch die Mail, die vom Innenministerium kommt? Hochfeine Ware! Toller Preis! In ministeriellen Worten: Personalausweis und Reisepass seien »Hochsicherheitsdokumente mit sehr hoher Fälschungssicherheit«, berechnet werde der »Selbstkostenpreis«.

Zu zahlen seien lediglich die Produktionskosten von 46 Euro (beim Reisepass) beziehungsweise 21 Euro (beim Personalausweis), außerdem Verwaltungskosten.

Es ist viel. 60 Euro sind es am Ende für den Reisepass, 37 Euro für den Personalausweis, etwas weniger kostet es für Menschen, die jünger als 24 sind.

Es ist alles rechtens. Aber ist es richtig?

37 Euro. Für einen alleinstehenden Hartz-IV-Bezieher ist das ungefähr die Summe für Nahrungsmittel und Getränke einer Woche. Falls er den vollen Regelsatz bezieht. Wie soll das gehen?

Die »Kosten für eine Ausweisbeschaffung«, schreibt kühl das Innenministerium, seien in die Berechnung der Regelbedarfe »einbezogen«. Bei besonderer Bedürftigkeit sei eine Gebührenermäßigung oder -befreiung möglich, nach Prüfung der ausstellenden Behörde. Die ausstellende Behörde in Altona bestätigt das. Sie nennt Beispiele, aus denen hervorgeht: Wer einfach nur Hartz-IV-Bezieher ist, ist nicht bedürftig genug.

Was das bedeutet, das hat die Hamburger Diakonie kritisch vorgerechnet: Der Regelsatz für Alleinstehende beträgt 449 Euro monatlich und enthält einen Anteil für den Personalausweis: 26 Cent. Die sollen zehn Jahre lang angespart werden, bis ein neuer Ausweis fällig ist.

Und während man sich vorstellt, wie der Regelsatz eintrifft und ein Mensch freudig 0,26 Euro davon in ein Kästchen wirft, juhu, ich spare auf meinen Personalausweis, rechnet man nach. 120 Monate mal 26 Cent, das ergibt 31,20 Euro. Es reicht nicht einmal.

Und warum eigentlich wird diese Pflichterfüllung nicht über Steuern, sondern über Gebühren finanziert? Sodass es diejenigen, die wenig haben, besonders stark trifft? Das Innenministerium hat Antworten auf alle möglichen Fragen, aber auf diese nicht.

Es ist teuer, ich sehe mir die Zahlen noch mal an. 30,40 Euro für den Führerschein, 60 Euro für den Pass, 37 Euro für den Personalausweis, das macht, Moment, 127,40 Euro. Und nicht 139,40 Euro, wie auf dem Kassenzettel steht.

Ein Versehen? Eine Geheimgebühr?

Es ist kein Versehen, schreibt das Bezirksamt Altona, es sind die Kosten für die »Karteikartenabschrift«. Also dafür, dass ich meinen Führerschein vor Jahrzehnten in Stuttgart gemacht habe, jetzt aber in Hamburg wohne. Eine Art Umzugsgebühr.

Schade eigentlich. Wenn es ein Versehen gewesen wäre, hätte ich beim Bezirksamt angeregt, die 12 Euro zu spenden. Dann müsste zum Beispiel ein Hartz-IV-Bezieher 46 Monate weniger auf einen neuen Ausweis sparen.

Sockenalarm.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 20. März 2022 von Thomas Lasser

Auch wenn sich durch Digitalisierung und Pandemie die Art, sich morgens anzuziehen verändert hat: Die Männer im Hause Lasser legen Wert auf ihre Klamotten. Zum Leidwesen von Tom jedoch ganz anders als Theo …

Als ich noch ziemlich jung war, da hatte ich mal einen Job, da trug ich täglich Krawatte. Alle anderen Männer auch. Niemand wäre damals auch nur auf die Idee gekommen, in Sportschuhen ins Büro zu gehen. Da wollte ich raus, allerdings
weil ich keine Lust mehr hatte, mich jeden Morgen zu rasieren. Krawatten fand ich trotzdem noch einige Jahre ganz gut. Zumindest, wenn es mal sehr offiziell oder aus anderen Gründen förmlich wurde.

Die Art, wie wir uns kleiden hat sich in den letzten 15 Jahren total verändert. Mit dem digitalen Spirit wehte der Trend zu T-Shirts, Chinos und Sneakern in die Büros in aller Welt. Brauchte man früher ein Sakko, um dazuzugehören, braucht man es heute, um Smartphone und Ladekabel wegzustecken. Das so ein zeitgemäßes Outfit so viel wie früher ein dunkler Anzug kosten kann, erwähne ich nur am Rande.

Theo hat das Glück, sich noch keine Gedanken um seine Kleidung für die Woche in der 3c machen zu müssen. Macht er aber trotzdem. Wer glaubt, er zieht einfach an, was man ihm raus legt, der irrt sich gewaltig. Falscher Superheld auf dem T-Shirt? Das ist schlecht. Die Jeans ist heute nicht schwarz? Kommt nicht in die Tüte. Der Turnschuh passt farblich nicht zum Longsleeve? Geht gar nicht. Schon ganz schön stilsicher, würde ich sagen.

Nur bei seinen Socken hat der Typ einfach keinen Geschmack. Während es für mich da nur einfarbig schwarz oder blau gibt, treibt es Theo hier geradezu wahnsinnig bunt. Gern auch mit so lustigen Comicmotiven von den Minions über Star Wars bis Lego. Da schrillen bei mir alle ästhetischen Alarmglocken, denn ich finde, so kann man eigentlich nicht vor die Tür gehen. Darum freue ich mich schon jetzt auf den Sommer. In Flip Flops werden schließlich noch keine Socken getragen.

(Dieser Text erschien im Frühjahr 2022 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)

Dinge, die ich seit 1945 für unmöglich gehalten habe … Waffenstillstand, sofort!

Ein Beitrag zum Themengebiet Anmerken., Erinnern., Leben., geschrieben am 25. Februar 2022 von Thomas Lasser