Der spricht mir aus der Seele, der Mann.
Ein Beitrag zum Themengebiet Arbeiten., geschrieben am 11. Juni 2012 von Thomas LasserEin Blog, das ich besonders gern lese, ist das vom Kollegen von Lobenstein aus Berlin. Hier kommt Ihr hin und da erfahrt Ihr auch alles Weitere über ihn und seine Agentur. Er schreibt oft über Themen, die auch mich bewegen. Und das sogar so, wie ich es annähernd auch getan hätte … Bestes Beispiel: Zum Thema einen Pitch verlieren hat er neulich einen tollen Eintrag veröffentlicht, den ich, weil ich ihn klasse finde, 1 : 1 kopiert habe und hier noch einmal online stelle. Das können gar nicht genug Leute lesen, die damit beruflich zu tun haben. Also los:
Einen Pitch zu verlieren ist scheiße. Kann man zwar diplomatischer ausdrücken, ist aber so. Als vermeintlicher Zweiter zu verlieren ist besonders scheiße. Von allen Verlierern ist man der erste Verlierer. Na toll! Fragen Sie mal beim FC Bayern in diesen Tagen nach, wie sich das anfühlt. Und in diesen berühmt-gefürchteten Anrufen vom Kunden nach dem Pitch fällt der Begriff “knapper Zweiter”, zurecht oder nicht, bekanntlich besonders gern. Man will der Agentur ja nicht noch zusätzlich “wehtun” und so. Also meist nicht nur verloren, sondern gefühlt auch noch erster Verlierer.
Dann aber kommt der Gang zur Mannschaft. So wie Heynckes nach dem DFB-Pokal-Debakel seine Jungs wieder aufrichten musste für das “Finale dahoam”, so müssen wir unsere Truppe wieder aufrichten. Der nächste Pitch, das nächste Finale kommt bestimmt. Jetzt weiß ich zwar nicht, was Heynckes seiner Elf beim ersten Training nach der Niederlage erzählt hat (funktioniert hat es jedenfalls nicht). Aber ich kenne die 7 billigsten und schädlichsten Methoden, rhetorische Trostpflaster nach einem verlorenen Pitch zu verteilen. Ich habe sie nämlich alle schon selbst benutzt:
1. Der Kunde war noch nicht bereit für unsere Lösung.
“Sie fanden uns zu mutig, zu radikal, zu revolutionär für ihre Firma”. Die Wahrheit: Wir waren nicht gut genug, herauszufinden, was der Kunde wirklich braucht, was ihn auf dem Weg zur Erreichung seiner Ziele wirklich begeistern könnte.
2. Der Kunde hat sich für eine bestimmte Person entschieden.
“Der xy kennt den Marketingvorstand von früher. Die haben bei zx schon mal zusammengearbeitet”. Die Wahrheit: Wir haben es weder in der NB-Aquisitionsphase (und die gehört zum Pitch dazu), noch während des Pitches geschafft, den Kunden von den Köpfen und den Herzen der Agentur zu überzeugen und ihm abseits des reinen Pitchergebnisses Lust darauf gemacht, in den nächsten Jahren mit uns zu arbeiten.