Autoren-Archiv

The Fall of Advertising. Oder: Musste das sein?

Ein Beitrag zum Themengebiet Arbeiten., geschrieben am 16. April 2012 von Thomas Lasser

Nun ist es passiert. Nach Sängern, Talenten, Models, Köchen, Designern, Proleten, Messies, Schwergewichten und Undercoverchefs bekommen jetzt auch Kreative ihre Castingshow. Oder Reallifeshow. Oder so. Zumindest in den USA ist es jetzt so weit. The Pitch, ein neues Format von AMC, in dem in jeder Folge zwei echte Agenturen bei einem echten Kunden zum Wettbewerb um ein Projekt, den Etat oder was auch immer antreten. Immer dabei, die Kameras, um den strategischen und kreativen Prozess innerhalb von sieben bis zehn Tagen zu begleiten. Wow, das ist sicher wahnsinnig interessant … ab 2014 dann auch bei uns? Das ist zu befürchten. Derartig gelagerte Kunden und dazu passende Agenturen gibt es ja genug. Mad, men!

http://www.youtube.com/watch?v=yD_wgvZj7kg&feature=player_embedded#!

 

Tagesticket: München.

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 12. April 2012 von Thomas Lasser

Wer`s noch nicht wusste, dem sei`s gesagt: Ich beschäftige mich seit 25 Jahren berufsbedingt mit Urlaub. Habe aber selbst in dieser Zeit nicht wirklich richtig klassisch Ferien gemacht. Ich war wahnsinnig viel unterwegs, klar: Tagesfahrt Berlin, Tagesflug Paris, drei Nächte Hongkong, langes Wochenende London, eine Woche Ibiza, acht Tage Sizilien. So in der Art sah das aus. Aber, und das war einer der guten Vorsätze für dieses Jahr, das muss anders werden. Und das wird es auch. Dafür gibt`s in diesem Blog – im übrigen schon seit November 2011 – die Rubrik Am Horizont geht`s weiter. Und das hier, das ist nun endlich der erste Eintrag in dieser Kategorie. Hoffentlich nehme ich Euch noch ganz oft mit auf die Reise. Zugegeben, ich fange nicht wirklich superinternational an, aber immerhin!

Spontaner Urlaub vor Ostern wurde für einen kurzfristigen Tagestrip nach … München genutzt. Das hatte ich schon lange nicht mehr gemacht und die Umstände sprachen jetzt einfach mal dafür. Solche Ausflüge haben bei mir mindestens immer einen kulturellen oder kulinarischen Aspekt. Und im Tantris, da hatten sie mittags sogar noch einen Tisch. Doch dazu später mehr.

LH 2089, HAJ ab 08.55 Uhr, MUC an 10.05 Uhr. S-Bahn zum Isartor. Einmal Viktualienmarkt cross. Dann in Richtung Odeonsplatz zum Tambosi, einen Kaffee in der Sonne. Wunderbar. Das muss man der Stadt einfach mal lassen, die Lebensart, die ich an Italien so liebe, die haben die hier echt voll drauf. Taxi. Johnann-Fichte-Straße. Tantris. DER Klassiker der deutschen Hochgastronomie, ich sag mal, wo alles begann. Hans Haas kocht da seit über 20 Jahren, davor Witzigmann und Winkler, aber das führt jetzt zu weit. Weil: andere Geschichte. Fünf Gänge mittags, das kann man mal machen, eine Flasche Meursault von Guy Roulot dann aber auch. Hans Haas kocht leicht, das ist toll, man rollt also nicht Richtung Englischer Garten, sondern man schwebt in Richtung Eisbach, Surfer angucken. Witzig. One for the road, natürlich im Schumann`s, die Bar, die ich in Hannover wirklich vermisse. Ach nee, eher one for the flight, denn Lufthansa bringt uns ja nach Hause zurück. Kommen wir wieder? Sieht so aus …


Classic Commercials – »The Truth«

Ein Beitrag zum Themengebiet Arbeiten., geschrieben am 7. April 2012 von Thomas Lasser

Alles, was wirklich groß ist, ist eigentlich ganz einfach gemacht oder echt gerade gedacht. Natürlich auf allerhöchstem Niveau. Dieses Ding hier gehört dazu. Der große Wurf, Silberner Löwe in Cannes, gelang 2006 der Agentur SAVAGLIO/TBWA aus Buenos Aires. Investiert mal 2.21 Minuten und STAUNT. Ich verspreche es Euch. Jede Wette. Die geschätzten Kollegen hier werden es aber wahrscheinlich schon kennen. Ein Paradebeispiel für einen Spitzentext. Und für eine Mini-Produktionsbudget. 5.000 $?

 

Swing, swing, swing, swing …

Ein Beitrag zum Themengebiet Hören., geschrieben am 4. April 2012 von Thomas Lasser

 

Es war einmal … gute Musik, gute Laune, gute Leute.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 1. April 2012 von Thomas Lasser

Als ich das erste mal mehr als 20 Mark Taschengeld im Monat in der Tasche, ein eigenes Auto vor der Tür und eine echte Freundin an meiner Seite hatte, da ging man in Hannover ins Casa. Oder ins Orly. Bodo oder Axel legten am Weißekreuzplatz auf. Und Charles im Orly im Kröpcke-Center. Leute, das war der Wahnsinn. Earth, Wind & Fire. Average White Band. James Brown. Maze. Chic. Grace Jones. Roy Ayers. Motown. Und: T.S.O.P., eine Musikrichtung, die wahrscheinlich hier nur noch den Leuten 40+ was sagt … selber schuld, weil leider großartig. Und das rauf und runter.

Und was soll ich Euch sagen, nach über 25 Jahren poppt plötzlich der gute DJ Charles bei Facebook hoch. Social Media hat dann doch mal einen echten Sinn … 🙂 Nein, ernsthaft, das ist so cool. Ich digitalisiere für Charles jetzt zwei seiner Mixtapes aus den 80ern und er postet mal so eben ein paar tolle Tracks als würde es das Orly noch geben. Diesen hat er erst am letzten Wochenende rausgehauen. Fühlt sich für mich so an, als hätte der Mann erst gestern Abend in Hannover aufgelegt. Und ich wäre dabei gewesen. One of these nights. Like … 1984. Yes!

http://www.youtube.com/watch?v=Mhx81aA_vaA&feature=player_embedded

 

Wie schlecht ist das denn … ???

Ein Beitrag zum Themengebiet Arbeiten., geschrieben am 26. März 2012 von Thomas Lasser

Kaum lobe ich hier neulich Jung von Matt noch für Nikon und Vodafone, da werfen die Kollegen einen … nun ja … bemerkenswerten Spot für den neuen Mercedes SL in die Welt. Für ihren, würde ich jetzt mal sagen, Top-Kunden. Und da sieht man mal wieder, wohin einen ein authentisches Testimonial führen kann. Im Fall von Boris Becker in die tiefsten Tiefen der Markenkommunikation.

Dieses dämliche runterbeten von technischen Details des neuen SL. Beckertypisch. Okay. Aber gut? Dann der Wendepunkt des Spots. Endlich ein guter Sprecher, Manfred Lehmann, die Syncronstimme von Bruce Willis! Du nervst! Allerdings. Das ist ein ganz klein wenig witzig, aber doch nur ein Resümee des bis dahin Gesehenen. Also überhaupt nicht überraschend. Boris go home. Macht er dann ja auch. Gott(lieb) sei dank.

http://www.youtube.com/watch?v=MUvfgaGXiW0

 

 

 

Christian Naujoks – »True Life/In Flames«

Ein Beitrag zum Themengebiet Hören., geschrieben am 22. März 2012 von Thomas Lasser

Mehr. Noch mehr. Noch viel mehr. Extra. Ultra. Mega. Monster. Plasma. Puuuuh. Also, mir geht dieser Gigantismus in der Welt mittlerweile ganz schön auf die Nerven. Das gilt auch für die immer wahnsinniger werdenden Produktionen in bestimmten Bereichen der Musik. Alles unter der Fallhöhe von einer gewissen Lady gilt als gaga. Madonna hechelt den Trends seit geraumer Zeit hinterher, will immer jünger, sieht aber irgendwie nur alt aus. Oder, schon ein paar Jahre früher, Michael Jackson, der nach Thriller und auf der Jagd nach größeren Erfolgen mit immer überproduzierteren Alben immer mehr Mist ablieferte.

Jetzt drücken wir mal die Mute-Taste unseres musikalischen Lebens. Lauschen wir mal zehn Minuten der Stille und legen dann die neue Scheibe von Christian Naujoks in den Player. True Life/In Flames, aufgenommen im August 2011 in der Laeiszhalle in Hamburg, besteht aus neun kontemplativen Tracks. Klavier, Marimba, sonst nichts. Vom ersten Ton an zieht es mich in eine klangvolle Welt, die vielleicht noch am ehesten mit Music For Airports von Brian Eno zu vergleichen ist, wenn auch kraftvoller, ja melodischer. Ein exklusiver Trip, eine wahrhaftige Erfahrung. Für mich: 12/10.

Hier gibt`s das Werk bei Amazon.

 

Man darf gespannt sein in Le Mans.

Ein Beitrag zum Themengebiet Fahren., geschrieben am 18. März 2012 von Thomas Lasser

 

George Michael – »Live«.

Ein Beitrag zum Themengebiet Hören., geschrieben am 14. März 2012 von Thomas Lasser

Ich hasse Pop. Ich kann ihn nicht ausstehen! Weil er oft so unglaublich schlecht gemacht ist. Gib den Leuten, was sie wollen. Und die Leute wollen leider oft nur Müll. Oder haben keinen Geschmack. Wer, bitte, kann ernsthaft eine „Band“ wie Nickelback (Roxette, Snow Patrol …) oder einen „Künstler“ wie Mark Medlock (Lena, James Blunt …) gut finden? Oder auch Lady Gaga, die bis auf Telephone, vielleicht noch Poker Face, keinen wirklich guten Song aufgenommen hat?

Ich liebe Pop. Ich könnte ihn ständig hören! Wenn er echt wahnsinnig gut gemacht ist. Zeig den Leuten, was wirklich geht. Und bring sie mit Ideen, Talent und Musik auf einen neuen Weg. Das schaffen nicht Viele. Elton John, Billy Joel, ABBA, Pet Shop Boys, Lisa Stansfield, Jonathan Jeremiah. Oder: George Michael. Und damit meine ich den Mann nach Wham!, die als Duo okay waren, aber das wäre jetzt ein ganz anderer Antritt für diesen Eintrag.

Fand ich 1987 sein Solodebut Faith noch fast zu platt, hat mich 1990 Listen Without Prejudice musikalisch endgültig überzeugt. Jede Platte seit dem irgendwie ein kleines Kunstwerk. Immer ein paar Perlen für den persönlichen Popolymp. Perfekt produziert, liebevoll abgemischt. Er hält sich zurück, alle fünf Jahre, oder so, mal ein neues Album, dann aber richtungsweisend, das ist auch genau die richtige Strategie.

Bis 2007 glaubte ich diesen Ausnahmekünstler nicht mehr live erleben zu können. Doch dann kam er nach Hamburg und ich bin natürlich hin. Allein das Opening, erstes Video, hat mich sprachlos werden lassen. Diese LED-Hohlkehre, diese Graphics, dieser Sound, diese Präsenz. Klar, Hits, Hits, Hits. Egal, denn die sind alle gut. 2011 habe ich ihn dann noch mal in Hannover mit seiner Orchester-Tour sehen dürfen. Ein großer Sänger. Ein toller Abend. Eine besondere Erinnerung.

http://www.youtube.com/watch?v=riqG_faaQDg&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=JLIF8FYLGY0&feature=related

 

 

Immer schön Gas geben. Oder: Race life.

Ein Beitrag zum Themengebiet Fahren., geschrieben am 8. März 2012 von Thomas Lasser

OM ist schuld. Denn der nahm mich 2003 zum ersten Mal mit zum OGP, also zum Oldtimer Grand Prix, an den Nürburgring. Was für ein irrsinniges Spektakel. Der OGP ist definitiv die beste Veranstaltung für historischen Motorsport in Deutschland. Da gehen Rennsportlegenden aus acht Jahrzehnten an den Start. Mehr oder weniger hart, aber immer absolut faszinierend. Es macht keinen Sinn hier all die Marken und Modelle, die dort im Kreis fahren, aufzuzählen, von Abarth über Jaguar bis, klar, Porsche, ich war aber immer so was von begeistert. Und ich wusste: Ich wollte bei diesem Spektakel mit dabei sein. Nicht als Zuschauer, sondern als … Fahrer!

Na, vielen Dank auch. Also wurde ich zum Race-Rookie, kratzte etwas Geld für einen alten Porsche 911, Modelljahr 1972, zusammen, machte meine A-Lizenz am Hockenheimring und raste los. Immer viel zu langsam, aber ich hatte Spaß dabei, und das es hier und auf den Veranstaltungen für mich nichts zu gewinnen gab, ist ja auch irgendwie logisch. Dann teilte ich mir das Cockpit mit OD und stellte fest: geteilter Spaß ist doppelter Spaß. Und das sehen wir bis heute so. Toll.

Für so bekloppte Autofans wie mich ist ein Film wie Le Mans von Steve McQueen immer noch eine filmische Ikone, wenn es um die ganze Rennerei geht. Gedreht im Umfeld des 24-Stunden-Rennens von 1970. Für mich der beste Autofilm aus dieser Zeit. Sollte man im übrigen nur mit Männern gucken, Frauen sind in den meisten Fällen nach den ersten 20 Minuten so genervt, das sie zum Wechsel der DVD auffordern. Und zwar lautstark. Tja. Vielleicht vermittelt der offizielle Trailer zum Film ja ein wenig von der Stimmung im historischen Motorsport. Start your engines.

http://www.youtube.com/watch?v=Y_1q9DidmQ4