Autoren-Archiv

Bauhaus.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 22. Juni 2020 von Thomas Lasser

Dem Autor dieser Zeilen lag schon immer sein mit Verstand eingerichtetes Zuhause mit eher langlebigen Möbeln am Herzen. Und dann kam Theo.

Der Anlass konnte klassischer nicht sein: Kaum meldete sich Nachwuchs an, begannen Tanja und ich uns ein neues Zuhause zu suchen. Ich hasse es zwar umzuziehen, liebe es aber, neue Wohnungen einzurichten. Noch bevor der erste Spatenstich überhaupt stattgefunden hatte, hatte ich schon erste Ideen für unsere neue Küche und klare Vorstellungen für so etwas wie ein Lichtkonzept.

Irgendwann war dann auch Theos erstes Kinderzimmer dran. Tanja wünschte sich Wände in Himmelblau, ich mir diese fluffige Deckenlampe mit Federschirm. Gemeinsam einigten wir uns auf vier Buchstabenkissen – T, H, E und O – für die Wand über dem Kinderbett. Der Rest war damals noch einfach: Wickelkommode, Kleiderschrank, Spielteppich, Nachtlicht. Fertig. Und voll schön.

Kompliziert wurde es, als der Junge sein Umfeld selbst bestimmen wollte. Und ständig Umbauarbeiten einforderte. Hellblaue Wände? Für Babys! Federleichter Lampenschirm? Voll uncool! Jetzt mussten es Star Wars-Tapete, CD-Spieler und Leichtbauregal für alle diese überflüssigen Überraschungen aus den Schokoeiern sein. Dazu Fensterkleber von allerlei Urzeitgetier und die Wand unterm Fenster zum Innenhof wurde zum Skizzenblatt. Mein über die Jahre an gutes Design und aufgeräumte Flächen gewöhntes Auge schmerzte fürchterlich.

Aber es ist ja sein Zimmer. Da kann er natürlich machen was er will und sich so einrichten, dass er sich wohlfühlt. Was ich für mich in »meinen Zimmern« natürlich auch beanspruche. Meine Bildbände als Hindernisparcours für die Hot Wheels-Bahn? Kann Theo vergessen. Unser Sofa als Trainingsfläche für das kommende Wochenende im Trampolin-park? Keine Chance. Eine Sache habe ich jedoch schon immer akzeptiert: Die Tischplatte auf unserem Esstisch ist an der Stelle, an der Theo seit nun mehr sechs Jahren sitzt, zerstochen wie ein Termitenfeld. Von Gabeln, die früher nicht immer ihren Weg auf den Teller fanden. Ich sehe das als so eine Art Patina. Vielleicht lass ich die Oberfläche ja irgendwann mal abziehen.  

(Dieser Text erschien Mitte April 2020 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)

Stiller`s. Greta.

Ein Beitrag zum Themengebiet Anmerken., geschrieben am 6. Mai 2020 von Thomas Lasser

Die Kurzform von Margareta kommt aus dem altgriechischen und bedeutet »die Perle«. Mal gucken, ob das auch für ein Restaurant in Barsinghausen gilt.

Okay, ich gebe es zu: Die Überschrift ist der billigste und schändlichste Trick aller Zeiten, um zum Lesen dieses Textes zu animieren. Aber mir fiel aber nach über einem Jahr »Skolstrejk för Klimatet«, klimaneutraler Atlantiküberquerung und »How dare you …« nichts Besseres ein, womit ich Aufmerksamkeit für die Besprechung eines Restaurants vor den Toren Hannovers, am Fuße der Bantorfer Höhe, erzielen kann. Greta, nur ein Name, aber nur der reicht ja heute schon aus, um ganze Bevölkerungsschichten oder soziale Kanäle zu bewegen. Auch nach Barsinghausen?

Das moderne Leben ist laut, und damit sind wir auch schon beim Thema, also beim Stiller`s. Wer mich ab und an liest, der weiß, dass ich mit essen gehen in der Region, viel mehr mit trinken fahren, so meine Probleme habe, denn man muss ja immer noch nach Hannover zurück. Mit Wein in polizeilich unbedenklicher Menge habe ich in guten Restaurants, die weit vor den Toren der Stadt liegen und in denen ich mehr als nur eine Vorspeise essen möchte, wenig Spaß. Im diffusen Schein der Parkplatzbeleuchtung gehe ich also zum Restaurant und bin erst einmal überrascht. Das einladende Entree des Stillers`s liegt neben einer typischen Tennishalle aus den 70er Jahren. Ich schlage trotzdem neugierig auf. Das Ambiente punktet sofort. Eine tolle Atmosphäre, moderne Deko und ausgesprochen schöne Kunst machen Appetit auf genussvolle Momente. Der Satz geht schon mal an die Macher.

»Großes Tennis«, und damit auch genug mit diesen sportlichen Links, schon beim Brotbrett. Ofenfrisches Ciabatta und Weißbrot mit Kürbisschmalz, passend zur Saison. Prima. Und so geht es weiter. Die Küche grüßt mit Entensate auf grünem Spargel, ich grüße freundlich zurück. Die Abendkarte ist überschaubar, das ist gut, und sie ist zeitgemäß geschrieben. Keine »Trilogien« mehr, da steht nichts im »Dialog« miteinander. Man nennt die Zutaten und hofft, der Gast ist gespannt, was diese nun miteinander anstellen. Los geht es mit einen Thunfischtatar auf Avocadostückchen. Das dank des Wasabis und des Ingwers an seiner Seite mich an meine Liebe zu Sushi erinnert. Moshi Moshi. Vor dem Hauptgang platziere ich eine kleine Portion Taglioni mit Trüffeln. Das geht immer und ist auch hier ein echter Genuss. Grazie. Ich setzte meine kulinarische Weltreise fort und lande beim Hauptgang in Frankreich. Coq au vin ist angesagt, der, so sagt es mir der Service, sechs Tage in Rotwein auf seine Zubereitung gewartet hat. Wie ein Gott in Frankreich. Der Hahn, oder das Huhn, ich weiß es nicht, wird klassisch von Kartoffelpüree und knackig von Gemüse flankiert. C´est bon. Dazu trinke ich ein Glas kräftigen Primitivo im Offenausschank, der sich durchaus mit dem Wein, in dem das Geflügel lag, versteht. Also alles gut im Stiller`s. Bis auf diese Sache mit dem bekloppten Apostroph.

(Dieser Artikel erschien in »Hannover geht aus«, Ausgabe Winter 2019. Jetzt am Kiosk! Ich fotografiere in den Restaurants grundsätzlich ohne Blitz. Daher die zum Teil maue Ausleuchtung.) 

Jetzt auch hier: Kein Tag ohne … Covid-19.

Ein Beitrag zum Themengebiet Anmerken., geschrieben am 1. April 2020 von Thomas Lasser

Tja. Ich würde das Thema ja sehr gerne ignorieren, geht aber nun mal nicht. Uns hat ein Virus in der Hand. Oder wir haben es am Hals. Egal. Unser Leben ist plötzlich derartig eingeschränkt wie nie zuvor. Die ganze Agentur sitzt im Homeoffive und hält aus allen Ecken der Region den Laden sehr gut am laufen. Respekt und Dank dafür. Klappt wirklich alles reibungslos. Und ich habe dann mal den passenden Blogbeitrag zur Ausnahmesituation geschrieben. Der vielleicht ein bisschen Hoffnung gibt. Man beachte die Überschrift des Textes …

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Gewisse Fragen. Ans Gewissen.

Ein Beitrag zum Themengebiet Anmerken., geschrieben am 10. März 2020 von Thomas Lasser

Ach Leute, die Zeiten waren auch schon mal besser. Aber natürlich auch schon mal sehr viel schlechter. Ich möchte nicht, dass wieder 1947 ist … Auch möchte ich heute nicht im türkisch-griechischen Grenzgebiet leben müssen, von Syrien mal ganz abgesehen, da erscheinen mir unsere aktuellen Sorgen rum um »Corona« als geradezu harmlos. Trotzdem haben wir sie natürlich, die »First World Problems«. In meinem neuesten Blogbeitrag auf look-one.de habe ich mich mal gefragt, was man heute guten Gewissens noch gucken, hören, fahren oder anziehen darf.

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Die Insel by Aspria. Love Island.

Ein Beitrag zum Themengebiet Essen., geschrieben am 11. Februar 2020 von Thomas Lasser

Es gibt Dinge, auf die freut man sich schon wochenlang, bevor sie passieren. Ein Besuch in der Insel am Maschsee gehört für mich auch dazu.

Die erste Kastanie der Saison. Es gibt im Herbst nichts Perfekteres. Glatt, glänzend, ein einziges Versprechen. Die Kids flippen aus, füllen ganze Tüten, aber auch ihre Eltern packen sich die Jackentasche voll, als Glücksbringer für kommende Zeiten. Was die Kastanie beim spazieren gehen, ist die Insel für mich seit Jahren beim essen gehen. Ein Höhepunkt in jeder einzelnen kulinarischen Jahreszeit. Kaum ein Ort in Hannover ist besser geeignet, den Frühling zu begrüßen, den Sommer zu feiern, im Herbst zu entspannen und sich den Winter zu verschönern. Nun ist Norbert Schu seit Sommer von Bord, sind Benjamin Meusel und die Besatzung noch dort, aber die Eigentumsverhältnisse haben sich geändert. Wird »by Aspria« jetzt alles anders?  

Das einzige Ding, was mich beim Besuch der Insel schon seit Jahren nervt, ist die Parkplatzsituation »by Aspria«, denn statt den eigenen Parkplatz ein paar Meter neben dem Club zu benutzen, parken die Mitglieder von früh bis spät direkt davor und damit direkt vor der Insel. Unsportlich, würde ich sagen. Der Ärger nach der endlosen Parkplatzsuche ist jedoch wie weggespült, als ich die Beletage erreicht und einen Aperitif auf dem Tisch habe. Die glasweise ausgeschenkten, mutig kalkulierten Champagner sind immer gut. Zum Glück auch der Service, denn von einem Restaurant, das als eine feste Größe in der besseren Gastronomie Deutschlands gilt, erwarte ich das. Und überhaupt: Auf den ersten Blick ist alles »wie immer«, ich bin, ehrlich gesagt, beruhigt. Selbst der Weinwälzer, der früher regelmäßig Deutsche Meisterschaften in den Kategorien »Auswahl« und »Preis-Leistung« gewann, ist noch da. Ich wähle gemäß meinem Motto »Top-Produzent, kleine Lage« einen »Saint Aubin« von Jean Marc Boillot. Ein charakterstarker Begleiter zu all meinen drei Gerichten, das nur vorweg.

Die gegrillte Riesengarnele als Vorspeise ist wundervoll knackig, wird von Nocken aus geschmortem Kürbis auf dem Teller begleitet und von einer Orangensabayone fruchtig abgerundet. Ein frischer Auftakt in der gewohnt kreativen Art der Küche. Im Zwischengang kommt für mich nur der mit Vacherin Mont d´Or in Frage, da ich ihn liebe und wirklich gespannt bin, was man in der Insel draus zaubert. Ich genieße den Käse als eine luftig leichte Wolke auf Kartoffelschaum, gekrönt von frisch gehobelten schwarzen Trüffeln, eine optische und geschmackliche Sensation auf Sterneniveau. Und bin, bevor der Hauptgang kommt, fast schon satt. Die herbstlich-pikante Version des Müritz-Zanders auf Rahmsauerkraut ist jedoch so köstlich, dass ihn »leider« bis zur letzten Gabel genießen »muss«. Wie immer. Beim Verlassen der Insel drehe ich mich auf dem Parkplatz noch einmal um und blicke zufrieden in Richtung der hell erleuchteten Fenster im Obergeschoss. Die Liebe zur Insel ist immer noch da.  

(Dieser Artikel erschien in »Hannover geht aus«, Ausgabe Winter 2019. Jetzt am Kiosk! Ich fotografiere in den Restaurants grundsätzlich ohne Blitz. Daher die zum Teil maue Ausleuchtung.)   

Mit Vorsatz.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 10. Januar 2020 von Thomas Lasser

Bald ist es wieder soweit, es naht die Zeit der guten Vorsätze für das nächste Jahr. »Nichts für mich!«, sage ich immer und mache weiter wie zuvor.

Man kennt das ja … der Dezember geht auf die Zielgerade und man selbst geht wieder in sich. Wie war es, wie ist es, was kommt vielleicht noch? Dazu fragen sich die meisten, was können sie zukünftig besser machen. Nur noch diese E-Zigaretten, jetzt wirklich mal mehr Sport und natürlich viel weniger Alkohol. Die klassischen Vorsätze halt. Die man allesamt Mitte Januar sehr gern schon wieder vergessen hat. Exakt das ist der Grund, warum ich damit erst gar nicht anfange. Wer hat schon Spaß daran, mit Ansage zu scheitern?

Mit Tanja und Theo ist das natürlich etwas völlig anderes. Mit den beiden verständige ich mich sehr gern auf gute Vorsätze und somit auf herausragende Ideen für das kommende Jahr. Mit meiner Frau einige ich mich darauf öfter ins Kino zu gehen, gesünder zu kochen und dass sie im nächsten Jahr mit mir nach Paris fährt. Mit meinem Sohn verhandele ich mehrmals wöchentlich sein Zimmer aufzuräumen, meine Stereoanlage in Zukunft in Ruhe zu lassen und in italienischen Restaurants nicht immer nur Tomatensuppe, sondern auch einmal Vitello Tonnato zu bestellen. All das würde ich am liebsten schriftlich fixieren, was jedoch an Tanjas Drohung scheitert, nie wieder mit mir ins Mövenpick zu gehen. Tja.

Genervt gebe ich nach und lege Block und Bleistift zur Seite. Und weiß natürlich genau, was dann passiert. Spätestens, wenn ich Theo am 2. Januar an sein Versprechen erinnere, »sein Lego zusammen zu räumen«, guckt er mich mit großen Augen an und weiß gar nicht, was ich von ihm will. Und wenn die Urlaubsplanung ansteht und ich Tanja an »Paris« erinnere, sagt sie, dass sie noch nie in Montenegro war. Toll. Aber so ist das mit guten Vorsätzen fürs neue Jahr. Man kann sie echt vergessen.

(Dieser Text erschien Mitte Dezember 2019 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)

Die Rosinen von Rolf.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 9. Dezember 2019 von Thomas Lasser

Immer zur Adventszeit, wenn die Sonntage nicht mehr auf der Terrasse verbracht werden können, höre ich Musik. Leider keinen Jazz.

Jedes Jahr, wenn aus dem goldenen Oktober der nasse November wird, macht sich bei uns Zuhause ein kreativer Virus breit. »Komm, lass uns backen!«, sagt meine Frau. »Und ich will basteln!«, fordert Theo. Nun ist es leider so, dass ich weder das eine, noch das andere besonders gut kann. Meine Talente schlummern eher im geistigen Bereich, der Umgang mit Rührgerät und Bastelschere machen mit mehr Angst, als dass er mich freut. Nun gut, was tut man nicht alles für den Familienfrieden, erst recht an einem nasskalten Novembersonntag.

Aber das ist auch gar nicht das eigentliche Problem. Richtig schlimm, ist die Musik, die beim Backen und Basteln auf Wunsch der Familie gespielt wird. Wer Kinder hat, der weiß vielleicht, was ich meine. Während ich an grauen Tagen eher zu stimmungsaufhellenden Sambarhythmen von Stan Getz oder Antonio Carlos Jobim neige, präferiert der jüngste Hausbewohner dann, unterstützt von seiner Mutter, tatsächlich … Rolf Zuckowski. Generationen von Jungbäckern rühren seit Jahren im Advent zu »In der Weihnachtsbäckerei« ihren Teig zusammen. Es ist unbestritten, dass sich der Komponist und Interpret um neues Kinderliedgut sehr verdient gemacht hat. In den 80er und 90er Jahren. Aber wir feiern bald das 19. Weihnachtsfest im 21. Jahrhundert. Kann sich da nicht jemand mal etwas Neues einfallen lassen?

Das Gleiche gilt im Übrigen auch für jegliche Zusammenkünfte von Menschen mit Kindern unter fünf Jahren. Ganz egal, ob Babyturnen oder Kinderschwimmkurs. Das Ganze beginnt immer und endet sicher mit »Halli hallo, halli hallo, wir winken uns zu …«. Schlimm. Das habe ich zum Glück hinter mir. Dann doch lieber backen mit Rolf. Ran an die Rosinen!

(Dieser Text erschien Mitte November 2018 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)

Showtime.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 12. November 2019 von Thomas Lasser

Wenn kleine Kinder einen gewissen Drang zur großen Bühne haben, wird die ganze Familie bestens unterhalten. 

Sommerfest, Weihnachtsfeier, Gottesdienst, Cluburlaub, Omas 80. Geburtstag. Es gibt viele Anlässe, an denen man Kinder motivieren kann, das Rampenlicht zu suchen. Lampenfieber? Keine Spur! Da wird zur Freude der Eltern auf Teufel komm raus gesungen, getanzt, gespielt. Und natürlich das Smartphone gezückt, schnell ein Filmchen gedreht, das man per WhatsApp in der Gruppe »Familie« verschickt. Schöne neue Unterhaltungswelt. Die einem allerdings viele Fotos und kurze Filme von bleibendem Wert beschert. Von mir gibt es als Kind mal gerade zwei Fotoalben und fünf Minuten auf »Super 8«. 

Da sich mein Sohn bis heute vor gar nichts fürchtet, fürchtet er natürlich auch nicht den großen Auftritt. Ist mir lieber als ein Kind, das am liebsten in der Ecke sitzt. Theo war schon mal ein tanzendes Krokodil im Kindergarten, ein echter Breakdancer auf Kreta oder das singende Glöckchen ganz vorne rechts. Und seit letzter Woche ist er nun ganz offiziell Agent mit Auszeichnung. 006, oder was?

Der »KidsClub« unseres Hotels war diesen Sommer ganz zeitgemäß auf klimatechnischer Mission. Gemeinsam entdecken die Kinder die Schönheit und Vielfalt der Natur und fanden heraus, wie man als Superagent die Umwelt und Artenvielfalt schützen kann. Wow. Ein echter Höhepunkt: eine große Show am Abend. Theo tobte zur Eröffnung »bondmäßig« über die Bühne und erinnerte das Publikum im dritten Teil der Show daran, den Regenwald zu schützen. Gefiel mir. Habe bis jetzt nur ganz vergessen die Filme zu verschicken. Wo liegt denn mein Smartphone … ?!?

(Dieser Text erschien im September 2019 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)

Über den Anfang. Und das Ende.

Ein Beitrag zum Themengebiet Arbeiten., geschrieben am 17. Oktober 2019 von Thomas Lasser

Über alles, was anfängt, wurde ja schon immer viel geschrieben. Über das, was endet, aber nicht. Das habe ich jetzt mal getan. Und zwar im Blog der Agentur. Ein prima Ort, meine Meinung zu Themen, die LOOK//one, unsere Arbeit oder die Branche betreffen einmal los zu werden. Den ganzen Text, der natürlich auch anfängt und auch irgendwann aufhört, kann man hier lesen.

Photo by Dustin Belt on Unsplash.

La Nouva Botteghina. Neuland.

Ein Beitrag zum Themengebiet Essen., geschrieben am 11. September 2019 von Thomas Lasser

»Trau Dich!« ist ein Satz, den ich selten höre, denn ich wage mich regelmäßig auf unbekanntes Terrain.

Wer hat sich schon mal auf Etwas eingelassen, ohne auch nur im Ansatz zu wissen, was auf ihn zukommt? Mache ich ständig. Vor Jahren bin ich mal in ein Konzert des mir bis dahin nicht bekannten Tord Gustaven Trios im Pavillon gegangen. Und machte eine metaphysisch musikalische Erfahrung am Bühnenrand. Ich ging auch schon mal auf ein Blinddate ein. Und fand mich nicht nur mit einer, sondern mit gleich zwei todlangweiligen Frauen in einer schlimmen Bar in der List wieder. Erst neulich hat man mich zum ersten Mal nach Thaiart massiert. Danach konnte ich fast eine Woche lang kaum laufen. 

Und nun? Auf ins La Nouva Botteghina! Ein Restaurant, über das ich, was in Hannover eher selten vorkommt, überhaupt nichts weiß. Als ich jedoch davorstehe, weiß ich aber sofort: nichts für Architekturfreaks. Denn das kleine Häuschen am Rande der Straße war mal ein Kiosk und sieht noch immer so aus. Im Innenraum ein, sagen wir mal, bunter Mix aus allerlei italienischer Deko und alten Fotos, die darauf schließen lassen, wo die Wirtin Maria de Marco ihre Wurzeln hat: auf Sizilien. Und auf dieser Insel habe ich schon immer gut gegessen …

Die Klassiker der italienischen Küche, Antipasti, Pasta und Pizza, sind in einer kleinen Speisekarte zusammengefasst, die Tagesempfehlungen werden auf einer Tafel am Tisch vom wirklich ausgesprochen emsigen Service präsentiert. Und lesen sich alle gut. Wie Ravioli mit Avocadocreme und Gorgonzola. Habe ich in dieser Kombination noch nie gegessen und übertreffen meine Erwartungen bei weitem. Die Pasta ist in jedem Fall handgemacht, die sie krönende Sauce von seltener Raffinesse. Tutto bene, denke ich mir. Weiter geht es mit einem Saltimbocca alla Romana, zwar eigentlich ein römisches Gericht, das aber auch auf diesem sizilianischen Herd ausgezeichnet gelingt. Zartes Kalbsfleisch, kräftiger Paraschinken und frischer Salbei ergeben ein tolles Geschmackserlebnis. Sehr zufrieden lehne ich mich zurück, nehme einen Schluck Wein und frage mich: Gab es etwas auszusetzen?

Jein. Ganz bewusst habe ich bis jetzt das Carpaccio verschwiegen, das nämlich meine Vorspeise war. Es war mir eindeutig zu kalt, frisch aus dem Eisfach, und die vielen Tomatenstücke und Gurkenscheiben darauf hätten noch locker für einen kleinen gemischten Salat ausgereicht. Dann probiere ich beim nächsten Mal doch lieber das Vitello Tonnato, das aber leider bei meinem Besuch nicht vorrätig war. Und da mir mein Führerschein am Herzen liegt, habe ich erst gar nicht nach der Weinkarte gefragt, bin also bei den offenen Hausweinen geblieben. Die waren okay, die sizilianischen Hänge und Keller geben aber sicher noch größeres her. Vielleicht komme ich ja noch mal in Begleitung wieder, die mich dann hoffentlich nach Hause fährt. Dann frage ich danach. Versprochen.

(Dieser Artikel erschien in »Hannover geht aus«, Ausgabe Sommer 2019. Jetzt am Kiosk!)