Archiv für das Themengebiet 'Hören.'

Jazz. Das Größte. Überhaupt.

Ein Beitrag zum Themengebiet Hören., geschrieben am 13. Januar 2012 von Thomas Lasser

Wenn es Amerika überhaupt geschafft hat, eine eigene Kunstform zu erschaffen, dann war das der Jazz. Und allein dafür bin ich den Vereinigten Staaten auf ewig dankbar. Dieser über Jahrzehnte entwickelte, immer freiere Umgang mit Instrumenten und Tönen. Dieser zum Teil gespielte Wahnsinn. Und dieses oft so schön voneinander ineinander fließende Zusammenspiel von exzellenten Musikern. Das hat mich schon immer gepackt. Fasziniert. Und bewegt. So lange ich denken kann.

Es gibt so derartig viele tolle Künstler, Alben, Konzerte, die ich kennen, hören, erleben durfte. Aber wenn ich mich entscheiden müßte, wer mein liebster Musiker und was mein liebstes Stück ist, dann entscheide ich mich für Herbie Hancock und für Cantaloupe Island, im Original von 1964, damals eingespielt mit Freddie Hubbard, Ron Carter und Anthony Williams. Nur mal so am Rande: da war Herbie gerade mal 24 Jahre alt …

Das Stück hat alles, was ich brauche: Ein tolles Thema, eine nachvollziehbare Melodie, unendlich viel Dynamik, tolle Soli und ein irres Tempo. Bei YouTube habe ich einen Konzertmitschnitt ausgegraben, in dem Pat Metheny, ein auch nicht gerade schlechter Musiker, diesem Klassiker eleganten Schmelz verleiht. Da kommt echt etwas zusammen. Alte Ideen, technische Perfektion, absolute Spielfreude, irrsinnige Leichtigkeit, neue Sounds. Und es klingt einfach gut. Einer von zehn Songs für die Insel. Wenn ich mich mal entscheiden müsste.

 

Destroyer – »Kaputt«.

Ein Beitrag zum Themengebiet Hören., geschrieben am 9. Januar 2012 von Thomas Lasser

Popper. Ehlender Popper. Wie kann man nur ein Album von Roxy Music gut finden? Roxy Music! Also, sag mal, das ist doch nicht dein Ernst. Biste schwul, oder was? Sprüche wie diesen durfte ich mir vor 30 Jahren gerne mal anhören, weil ich musikalisch Brian Ferry etwas abgewinnen konnte. Oder in Läden, aka Disco, ging, in der die Musik von David Bowie, Hall & Oates, Pet Shop Boys und Sade gespielt wurde. Das waren meist die mit Spiegeln an der Decke und Blitzlichtern unterm Milchglasboden. Ja, ja.

Jetzt kommen im Sommer 2011 Dan Bejar und ein paar Jungs als Destroyer mit einem Album mit dem schönen Namen Kaputt um die Ecke. Und, hallo, es klingt ganz schön nach 1980. Das finde ich also: toll! Elegant die Streicher, soft das Sax, schwülstig der Bass. Auf diesen Soundteppich trällert der Chef wunderbare Songs, ich weiß gar nicht welchen ich am besten finden soll, den Titeltrack oder Chinatown. Egal. Diese Platte bringt irgendwie das Allerbeste der musikalischen 80er zusammen. In denen guter Geschmack ja sonst eher eine Ausnahme war. Ich sag nur Modern Talking, Ford Sierra, Dallas, Schulterpolster, Stulpen und Karottenjeans. Daher: 10/10.

Schnell mal bei iTunes reinhören.

A brilliant combination.

Ein Beitrag zum Themengebiet Hören., geschrieben am 25. Dezember 2011 von Thomas Lasser

 

 

 

Danger Mouse & Daniele Luppi – »Rome«.

Ein Beitrag zum Themengebiet Hören., geschrieben am 18. Dezember 2011 von Thomas Lasser

Sag mal, Meister, weiste` noch, damals, als wir uns von 20 Mark Taschengeld im Monat immer eine LP für 16,99 Mark gekauft haben? Eine Scheibe im Monat! Und die lief dann einen Monat lang non-stop. Jeden Tag. Mehrmals. Am Ende kannte man jeden Song, jedes Solo, jeden Takt, in und auswendig. Rock und Pop waren kein digitales Konsumprodukt, sondern analoge Alltagskultur. Das ist leider selten geworden. Weil es leider auch immer weniger Alben gibt, die es sich lohnt einen Monat rauf und runter zu hören.

Rome ist da zum Glück anders, weil hoffnungslos veraltet gemacht in 2011. Das Ding ist irgendwo zwischen Italo-Western-Soundtrack und Easy-Listening-Trash angesiedelt, packt mich von der ersten bis zur letzten Rille und vermittelt mir einen völlig anderen Blick auf Norah Jones, die Track vier, Season`s Trees, besingt. Irre. Für mich das Highlight des gesamten Albums, das aber, ehrlich gesagt, nicht wirklich davor oder auch danach abfällt. Das heute in Studios überhaupt noch so etwas produziert wird … hat ja wohl auch insgesamt fünf Jahre gedauert. Knackiger E-Bass à la Bert Kaempfert inklusive. Toll. Dementsprechend: 8,5/10.

Dank iTunes nur einen Klick entfernt. 

Rome

Junge Schwedin!

Ein Beitrag zum Themengebiet Hören., geschrieben am 16. Dezember 2011 von Thomas Lasser