Archiv für das Themengebiet 'Leben.'

Dumm gelaufen (Symbolbild).

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 28. Februar 2021 von Thomas Lasser

Heiliger Abend. Wie schön.

Ein Beitrag zum Themengebiet Anmerken., Leben., geschrieben am 24. Dezember 2020 von Thomas Lasser

„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“

Ich wünsche Euch allen eine besinnliches Weihnachtsfest voller Frieden und Freude. War 2020 für Euch zufällig ein gutes Jahr, dann soll das nächste natürlich auch so werden. Und war es aus bestimmten Gründen auch mal schwer, dann wird 2021 vielleicht etwas leichter … jetzt aber erst einmal … stille Nacht!

»Schützenfest« 2020. Es war grotesk.

Ein Beitrag zum Themengebiet Erinnern., Leben., geschrieben am 30. Oktober 2020 von Thomas Lasser

Spiele Alm.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 24. September 2020 von Thomas Lasser

Urlaub 2020. Komplett stornieren? Einfach umbuchen? Oder verschieben? Noch nie war der Wunsch nach schönen Ferien eine größere Herausforderung als in diesem Jahr.

Wer wie Tanja und ich seit März fast nur noch zuhause sitzt, dem fällt, ganz gleich wie sehr man seine Wohnung liebt, irgendwann die Decke auf den Kopf. Insofern stellte sich die Frage nach Urlaub in diesem Jahr eigentlich nicht. Wir mussten mal raus. Und sei es nur für ein paar Tage. Nur wie und wohin? Eine Flugreise kam zwar für meine Frau, nicht aber für mich in Frage. Allein schon der Gedanke jetzt mit 200 fremdem Menschen ein paar Stunden auf engstem Raum in einer Metallröhre festzusitzen verursachte bei mir Herzrasen. Blieb zur Fortbewegung also eigentlich nur das eigene Auto. Also freute ich mich mal wieder auf einen Roadtrip. 

Wir entschieden uns für ein Natur- und Wellnesshotel in Österreich. Weil Tanja gerne auf Bergen steht, Theo unbedingt einen Kidsclub wollte und ich fand, dass unter den 12 Saunen des Hauses sicher die eine oder andere sei, in der ich mich gut entspannen könnte. Nach knapp 850 Kilometern Fahrt kamen wir auf gut 1.100 Metern Höhe an. Wir bezogen unser Zimmer mit fantastischer Aussicht auf das Dachsteingebirge und auf eine kleine Hütte mit dem Namen »Spiele Alm«. Noch nicht wissend, dass dieser Ort noch der Stein des Anstoßes in unserem Urlaub werden würde. Denn in der von außen rustikal anmutenden »Spiele Alm« ging es im inneren hochtechnisch zu. Zahlreiche Spielekonsolen wetteiferten hier um die Aufmerksamkeit der Kinder.

Derweilen wir zuhause unser Kind von Computerspielen aller Art noch sehr gut fernhalten können, kam es im Urlaub dann ganz anders. Gelang es uns nicht Theo ausreichend zu bespaßen oder war es im Kidsclub weniger spannend konnten wir unser Kind flitzen sehen. Raus aus dem Hotel, ab über die Wiese, hoch zur »Spiele Alm«. Sofern wir gerade beim Abendessen saßen, fanden wir uns für ein warmes Hauptgericht und etwas Ruhe am Tisch noch damit ab. Für maximal 20 Minuten. Sofern nicht, war aber immer »Need for Speed« angesagt, damit wir Theo noch vor dem Griff zum heißgeliebten Controller einfangen konnten. Game over.

(Dieser Text erschien Mitte September 2020 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)

Tag 99.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 23. Juli 2020 von Thomas Lasser

Covid 19 torpediert 2020. Mit Abstandhalten, Handdesinfektion und Maskenpflicht. Und beschert uns unerwartet viel Zeit mit unseren Kindern.

Früher war »Corona« mal ein schönes Wort. Es stand für ein leichtes mexikanisches Bier, was ich in südamerikanischen Cocktailbars sehr gern gegen den ersten Durst trank. Damit begann so manch fröhliche After-Work-Session. Heute ist Corona der Horror. Verdammtes, heimtückisches Virus. Der Tag, an dem ich diesen Text schreibe, ist der 99. Tag, in dem wir alle zuhause sind. Theo, weil die Grundschule noch immer nicht im Normalbetrieb läuft. Tanja, weil sie aus dem Home Office für ihre Firma Kurzarbeit in halb Europa organisiert. Und ich, weil unser Büro »dicht« ist. Wegen Corona. Also, nicht wegen Bieres.

Der Einzige, der gerade die Zeit seines Lebens hat ist Theo. Aufstehen um 6.00 Uhr? Nö. Pünktlich zum Treffpunkt der Rollergruppe um in die Schule zu fahren? Gestrichen. Deutsch, Mathe und Sachunterricht? Zuhause. Denn während alle Eltern versuchen, ihre Jobs aus dem Arbeitszimmer oder vom Esstisch zu retten, hat Theo frei. Zumindest theoretisch, denn Woche für Woche kommt von der Schule ein fettes Paket an Arbeitsblättern, die wir zwischen diversen Video- und Telefonkonferenzen sowie Texten und Präsentationen versuchen mit ihm durchzuarbeiten. Zum Glück geht das Kind noch nicht aufs Gymnasium … trotzdem: Für nicht ausgebildete Pädagogen alles andere als ein Geschenk. Über nicht vermittelten Stoff oder andere Defizite will ich gar nicht erst reden.

Home Office ist jetzt nämlich eigentlich Corona Office. Was im Zuge von New Work mal dafür gedacht war, sich eine Zeit aus dem Bürobetrieb abzuseilen um dann ungestört Zuhause komplexe Themen zu bearbeiten, ist jetzt nichts anderes, als das Jonglieren mit Frühstück, Hausaufgaben, Mittagessen, Lagerkoller, Streamingangeboten, Computerspielen und Kundenwünschen. Zumindest, wenn man mit Kids zusammenwohnt und den Anspruch hat, nicht nur seine Firma, sondern auch die Familie als Laden gut am laufen zu halten. Unsere gemeinsamen Tage sind noch lange nicht gezählt.

(Dieser Text erschien Anfang Juli 2020 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)

Bauhaus.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 22. Juni 2020 von Thomas Lasser

Dem Autor dieser Zeilen lag schon immer sein mit Verstand eingerichtetes Zuhause mit eher langlebigen Möbeln am Herzen. Und dann kam Theo.

Der Anlass konnte klassischer nicht sein: Kaum meldete sich Nachwuchs an, begannen Tanja und ich uns ein neues Zuhause zu suchen. Ich hasse es zwar umzuziehen, liebe es aber, neue Wohnungen einzurichten. Noch bevor der erste Spatenstich überhaupt stattgefunden hatte, hatte ich schon erste Ideen für unsere neue Küche und klare Vorstellungen für so etwas wie ein Lichtkonzept.

Irgendwann war dann auch Theos erstes Kinderzimmer dran. Tanja wünschte sich Wände in Himmelblau, ich mir diese fluffige Deckenlampe mit Federschirm. Gemeinsam einigten wir uns auf vier Buchstabenkissen – T, H, E und O – für die Wand über dem Kinderbett. Der Rest war damals noch einfach: Wickelkommode, Kleiderschrank, Spielteppich, Nachtlicht. Fertig. Und voll schön.

Kompliziert wurde es, als der Junge sein Umfeld selbst bestimmen wollte. Und ständig Umbauarbeiten einforderte. Hellblaue Wände? Für Babys! Federleichter Lampenschirm? Voll uncool! Jetzt mussten es Star Wars-Tapete, CD-Spieler und Leichtbauregal für alle diese überflüssigen Überraschungen aus den Schokoeiern sein. Dazu Fensterkleber von allerlei Urzeitgetier und die Wand unterm Fenster zum Innenhof wurde zum Skizzenblatt. Mein über die Jahre an gutes Design und aufgeräumte Flächen gewöhntes Auge schmerzte fürchterlich.

Aber es ist ja sein Zimmer. Da kann er natürlich machen was er will und sich so einrichten, dass er sich wohlfühlt. Was ich für mich in »meinen Zimmern« natürlich auch beanspruche. Meine Bildbände als Hindernisparcours für die Hot Wheels-Bahn? Kann Theo vergessen. Unser Sofa als Trainingsfläche für das kommende Wochenende im Trampolin-park? Keine Chance. Eine Sache habe ich jedoch schon immer akzeptiert: Die Tischplatte auf unserem Esstisch ist an der Stelle, an der Theo seit nun mehr sechs Jahren sitzt, zerstochen wie ein Termitenfeld. Von Gabeln, die früher nicht immer ihren Weg auf den Teller fanden. Ich sehe das als so eine Art Patina. Vielleicht lass ich die Oberfläche ja irgendwann mal abziehen.  

(Dieser Text erschien Mitte April 2020 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)

Mit Vorsatz.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 10. Januar 2020 von Thomas Lasser

Bald ist es wieder soweit, es naht die Zeit der guten Vorsätze für das nächste Jahr. »Nichts für mich!«, sage ich immer und mache weiter wie zuvor.

Man kennt das ja … der Dezember geht auf die Zielgerade und man selbst geht wieder in sich. Wie war es, wie ist es, was kommt vielleicht noch? Dazu fragen sich die meisten, was können sie zukünftig besser machen. Nur noch diese E-Zigaretten, jetzt wirklich mal mehr Sport und natürlich viel weniger Alkohol. Die klassischen Vorsätze halt. Die man allesamt Mitte Januar sehr gern schon wieder vergessen hat. Exakt das ist der Grund, warum ich damit erst gar nicht anfange. Wer hat schon Spaß daran, mit Ansage zu scheitern?

Mit Tanja und Theo ist das natürlich etwas völlig anderes. Mit den beiden verständige ich mich sehr gern auf gute Vorsätze und somit auf herausragende Ideen für das kommende Jahr. Mit meiner Frau einige ich mich darauf öfter ins Kino zu gehen, gesünder zu kochen und dass sie im nächsten Jahr mit mir nach Paris fährt. Mit meinem Sohn verhandele ich mehrmals wöchentlich sein Zimmer aufzuräumen, meine Stereoanlage in Zukunft in Ruhe zu lassen und in italienischen Restaurants nicht immer nur Tomatensuppe, sondern auch einmal Vitello Tonnato zu bestellen. All das würde ich am liebsten schriftlich fixieren, was jedoch an Tanjas Drohung scheitert, nie wieder mit mir ins Mövenpick zu gehen. Tja.

Genervt gebe ich nach und lege Block und Bleistift zur Seite. Und weiß natürlich genau, was dann passiert. Spätestens, wenn ich Theo am 2. Januar an sein Versprechen erinnere, »sein Lego zusammen zu räumen«, guckt er mich mit großen Augen an und weiß gar nicht, was ich von ihm will. Und wenn die Urlaubsplanung ansteht und ich Tanja an »Paris« erinnere, sagt sie, dass sie noch nie in Montenegro war. Toll. Aber so ist das mit guten Vorsätzen fürs neue Jahr. Man kann sie echt vergessen.

(Dieser Text erschien Mitte Dezember 2019 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)

Die Rosinen von Rolf.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 9. Dezember 2019 von Thomas Lasser

Immer zur Adventszeit, wenn die Sonntage nicht mehr auf der Terrasse verbracht werden können, höre ich Musik. Leider keinen Jazz.

Jedes Jahr, wenn aus dem goldenen Oktober der nasse November wird, macht sich bei uns Zuhause ein kreativer Virus breit. »Komm, lass uns backen!«, sagt meine Frau. »Und ich will basteln!«, fordert Theo. Nun ist es leider so, dass ich weder das eine, noch das andere besonders gut kann. Meine Talente schlummern eher im geistigen Bereich, der Umgang mit Rührgerät und Bastelschere machen mit mehr Angst, als dass er mich freut. Nun gut, was tut man nicht alles für den Familienfrieden, erst recht an einem nasskalten Novembersonntag.

Aber das ist auch gar nicht das eigentliche Problem. Richtig schlimm, ist die Musik, die beim Backen und Basteln auf Wunsch der Familie gespielt wird. Wer Kinder hat, der weiß vielleicht, was ich meine. Während ich an grauen Tagen eher zu stimmungsaufhellenden Sambarhythmen von Stan Getz oder Antonio Carlos Jobim neige, präferiert der jüngste Hausbewohner dann, unterstützt von seiner Mutter, tatsächlich … Rolf Zuckowski. Generationen von Jungbäckern rühren seit Jahren im Advent zu »In der Weihnachtsbäckerei« ihren Teig zusammen. Es ist unbestritten, dass sich der Komponist und Interpret um neues Kinderliedgut sehr verdient gemacht hat. In den 80er und 90er Jahren. Aber wir feiern bald das 19. Weihnachtsfest im 21. Jahrhundert. Kann sich da nicht jemand mal etwas Neues einfallen lassen?

Das Gleiche gilt im Übrigen auch für jegliche Zusammenkünfte von Menschen mit Kindern unter fünf Jahren. Ganz egal, ob Babyturnen oder Kinderschwimmkurs. Das Ganze beginnt immer und endet sicher mit »Halli hallo, halli hallo, wir winken uns zu …«. Schlimm. Das habe ich zum Glück hinter mir. Dann doch lieber backen mit Rolf. Ran an die Rosinen!

(Dieser Text erschien Mitte November 2018 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)

Showtime.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 12. November 2019 von Thomas Lasser

Wenn kleine Kinder einen gewissen Drang zur großen Bühne haben, wird die ganze Familie bestens unterhalten. 

Sommerfest, Weihnachtsfeier, Gottesdienst, Cluburlaub, Omas 80. Geburtstag. Es gibt viele Anlässe, an denen man Kinder motivieren kann, das Rampenlicht zu suchen. Lampenfieber? Keine Spur! Da wird zur Freude der Eltern auf Teufel komm raus gesungen, getanzt, gespielt. Und natürlich das Smartphone gezückt, schnell ein Filmchen gedreht, das man per WhatsApp in der Gruppe »Familie« verschickt. Schöne neue Unterhaltungswelt. Die einem allerdings viele Fotos und kurze Filme von bleibendem Wert beschert. Von mir gibt es als Kind mal gerade zwei Fotoalben und fünf Minuten auf »Super 8«. 

Da sich mein Sohn bis heute vor gar nichts fürchtet, fürchtet er natürlich auch nicht den großen Auftritt. Ist mir lieber als ein Kind, das am liebsten in der Ecke sitzt. Theo war schon mal ein tanzendes Krokodil im Kindergarten, ein echter Breakdancer auf Kreta oder das singende Glöckchen ganz vorne rechts. Und seit letzter Woche ist er nun ganz offiziell Agent mit Auszeichnung. 006, oder was?

Der »KidsClub« unseres Hotels war diesen Sommer ganz zeitgemäß auf klimatechnischer Mission. Gemeinsam entdecken die Kinder die Schönheit und Vielfalt der Natur und fanden heraus, wie man als Superagent die Umwelt und Artenvielfalt schützen kann. Wow. Ein echter Höhepunkt: eine große Show am Abend. Theo tobte zur Eröffnung »bondmäßig« über die Bühne und erinnerte das Publikum im dritten Teil der Show daran, den Regenwald zu schützen. Gefiel mir. Habe bis jetzt nur ganz vergessen die Filme zu verschicken. Wo liegt denn mein Smartphone … ?!?

(Dieser Text erschien im September 2019 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)

Erste Klasse.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 17. Juli 2019 von Thomas Lasser

Kinder, wie die Zeit vergeht, das sieht man nicht sprichwörtlich, sondern tatsächlich am Nachwuchs, den man gefühlt doch erst aus der Klinik geholt hat.

In diesem Sommer ist es so weit: Theo wird aus dem Kindergarten rausgeworfen – ein urkomisches Ritual am Morgen nach dem letzten »Schlaffest« – und fünf Wochen später eingeschult. Einmal Kopfschütteln: Wo ist das Kind, dem wir doch gerade erst das Fahrradfahren beigebracht haben. Zweimal Kopfschütteln: Was fangen wir jetzt mit ihm bis zur Einschulung fünf Wochen lang an – nur ein erster kleiner Vorgeschmack auf all die kommenden Jahre voller Schulferien.

In diesem Jahr lösen wir das Problem dank der sozialen Errungenschaften in unserem Land noch ganz gut. Denn zusätzlich zum bezahlten Mutterschutz – den es im Übrigen neben den USA nur in Lesotho, Liberia, Papua-Neuguinea und Swasiland nicht (!) gibt – haben wir ja Elternzeit und davon zum Glück auch noch etwas übrig. Also nimmt Tanja vier Wochen unbezahlt frei und hofft auf gutes Wetter samt Dauerkarte für die Badeanstalt. Bevor jetzt böse Briefe kommen: Ich habe mich in diesem Jahr im Juli für ein beruflich spannendes Projekt entschieden, das der Familie auch in den nächsten Jahren den Urlaub finanziert. Künstlerpech.

Dafür bin ich dann aber im August dran: Erster Vater-Sohn-Urlaub überhaupt. Ich bin ja echt gespannt. An unseren vergangenen Männer-Wochenende haben wir es uns in Hannover gut gehen lassen. Möglichst lange geschlafen, eine Runde gekuschelt, bei schönem Wetter mal raus, dann Abendessen auf der Couch. Dazwischen mal ins Museum gehen oder eine Jazz-CD hören. Theo mochte das immer sehr. Aber jetzt fahren wir richtig weg. Acht ganze Tage und Nächte lang. Einpacken werde ich unsere bunten neuen Badehosen im Schildkrötendesign. Zuhause lasse ich eine Oma, die schlecht schlafen wird, da sie das Kind schon jetzt im Pool untergehen sieht. Ich hoffe sehr, ich komme gar nicht ins Schwimmen. Gute Reise!

(Dieser Text erschien im Juni 2018 in »Lebe«, dem Mitgliedermagazin von Spar + Bau Hannover.)